Speedlearning - der Podcast

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Für alle, die einfach interessante Podcasts mögen

Transkript

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00:00:00: Es gibt Menschen, die haben ein wunderschönes, totes Gesicht.

00:00:04: Ja, die haben vorher ganz viele Falten gehabt.

00:00:07: Und dann auf einmal sind die weg.

00:00:12: Speed Learning, die Erfolgstechnik für dich und dein Leben.

00:00:27: Hallo zur heutigen Podcastfolge.

00:00:29: Ich bin heute in der unmittelbaren Nachbarschaft sozusagen.

00:00:33: 10 Minuten von meiner Wohnung weg in Bodenheim bei Henna.

00:00:38: Hallo Henna.

00:00:40: Hallo Sven.

00:00:41: Stell dich bitte mal den Podcast hören kurz vor.

00:00:45: Mein Name ist Henna Mario Franziskus Barber.

00:00:49: Ich bin Starburgleiter, Knotisseur.

00:00:53: Ich arbeite in der Behindertenarbeit.

00:00:55: So wie also auch in der Demenzarbeit.

00:00:59: Ich bin Supervisor und mache auch ab und zu Motivationen.

00:01:04: Und ja, mein ganzes Tun und Handeln bin ich zu Hause.

00:01:10: Fühle mich wohl.

00:01:12: Und mein Kreis ist dadurch rund.

00:01:16: Ich habe mit dir Kontakt aufgenommen über LinkedIn.

00:01:20: Und was mich besonders fasziniert hat, war Hypnose zur Sterbebegleitung.

00:01:25: Es gibt auf dem Gebiet der Sterbebegleitung ja sehr viele Leute, die relativ jung sind.

00:01:32: Die meinen, sie können da viel Gutes tun.

00:01:38: Bei dir ist es ein bisschen was anderes.

00:01:41: Du bist schon ein bisschen älter, du bist schon älter als 30.

00:01:45: Ich habe gerade gesagt, wir sind ungefähr ein Jahrgang, du hast mir vehement widersprochen.

00:01:51: Du machst Hypnose in diesem Bereich und du hast eine eigene Geschichte, die unglaublich ist.

00:01:59: Also ich war auf deiner Website und abgesehen davon, dass ich dein Logo großartig finde,

00:02:04: ist deine Lebensgeschichte noch viel großartiger.

00:02:08: Magst du mal den Podcast hören erzählen, was du über dich erzählen magst?

00:02:13: Ja klar, warum nicht.

00:02:15: Ich bin als Winter der Mensch auf die Welt gekommen, ausgelöst durch einen Sauerstoffmangel im Mutterleib.

00:02:22: Und seitdem bin ich rechtzeitig fasziniert gelebt.

00:02:27: Und ich hatte es nie einfach als Kind in der Schule.

00:02:33: Und auch dann späterhin, als ich erwachsen wurde, habe ich gedacht, das hört mir auf

00:02:39: mit den Menschen, die mich also ständig in irgendwelche Zwänge oder Ängste drücken oder wie auch immer.

00:02:49: Aber ich musste also feststellen, dass es da also auch Menschen gibt, die mir ungut getan haben.

00:02:57: Ja, und ich habe einen Beruf gehabt früher.

00:03:04: Ich war Organisationsprogrammierer, habe in einem Rechenzentrum gearbeitet für eine bekannte Bank.

00:03:12: Und dann späterhin, als ich aus dem Berufsleben raus bin, habe ich 2009 mit der Stadtenbegleitung angehangen.

00:03:21: Ausbildung hier in Mainz.

00:03:24: Und viele Freunde, die das damals mitbekommen haben oder auch teilweise Familienmitglieder,

00:03:31: haben gesagt, kannst du dir nichts Schöneres aussuchen wie die Stadtenbegleitung,

00:03:38: da wo man also was anderes tun kann, wo man lachen kann, wo man Kommunikation hat mit anderen Menschen.

00:03:49: Und dann habe ich gesagt, nein, genau das ist Mainz.

00:03:52: Wir lachen, wir weinen alle zusammen.

00:03:56: Und wir streiten auch. Und das ist also auch ganz wichtig.

00:04:01: Und die Stadtenbegleitung ist für mich ein Teil meines Lebens, das bin ich und für mich gibt es nichts Schöneres,

00:04:09: wie einen Menschen, der es zulässt, bis in den Tod hinein zu begleiten.

00:04:16: Und auch über hinaus Familien und Freunde, wenn Bedarf steht und wenn sie mich fragen.

00:04:22: Jetzt hast du gesagt, ihr lacht und ihr streitet.

00:04:26: Man hat ja wenigstens von uns an wirklich tagtäglich Berührungspunkte mit Menschen, die sterben.

00:04:35: Der Tod wird immer so ein bisschen weggeschoben.

00:04:37: Ich selbst habe in meinem Leben zwei Menschen aus der Familie bis kurz vor den Tod begleitet.

00:04:45: Beim Zeitpunkt selbst war ich dann nicht anwesend.

00:04:48: Ich habe vor ihrem Rettungsdienst Menschen reanimiert.

00:04:52: Ich habe Todesnachrichten überbracht von Unfallopfern an die Angehörigen, war im Notfallnachsorgendienst.

00:04:58: Das heißt, ich weiß, was da in Emotionen passiert bei den Angehörigen.

00:05:02: Und umgekehrt aber auch wie entspannt, friedlich und oft mit sich selbst im Reinen, die Menschen sind, die es betrifft.

00:05:11: Und tatsächlich habe ich auch Menschen zwei Stunden vor ihrem Tod erlebt, die noch Witze gemacht haben.

00:05:19: Oder die, wie du eben auch sagst, sich gestritten haben, weil ihnen irgendwas nicht gepasst hat.

00:05:25: Und wenn es ein Kissen war, das irgendeine Falte hatte.

00:05:27: Was war so für dich bislang das eindrucksvollste Erlebnis, dass du in der Sterbebegleitung erlebt hast?

00:05:36: Das eindrucksvollste Erlebnis ist, wenn Menschen sich mich angstvertrauen, sterbende Menschen,

00:05:46: und zulassen, dass ich sie begleite.

00:05:51: Das muss natürlich nur Wind- und Beziehung sein, sonst funktioniert das ja nicht.

00:05:58: Und ich kann vielleicht da was nettes erzählen. Ich habe vor Jahren einen Herrn getroffen auf dem Flur eines Hospizes, in dem ich tätig bin.

00:06:11: Und wir haben uns angeschaut und es war sofort eine Verbindung da.

00:06:18: Und ich stöpfte ihn begleiten bis in den Tod hinein und musste zu erzählen.

00:06:26: Mein Zahler ist mit 36 gestorben und ich hatte das Gefühl, ich begleite da meinen eigenen Fahrrad nochmal.

00:06:35: Und habe den Sterbeprozess mitbekommen bei ihm und das war also eine wunderbare Erfahrung.

00:06:42: Oder auch bei anderen, die ich einfach lieben gelernt habe.

00:06:49: Es ist eine Liebe auf Zeit.

00:06:52: Du musst so ein Profi sein, dass du dann auch sie gehen lassen darfst.

00:07:00: Und das ist also was Wunderschönes.

00:07:04: Ein Kollege von mir hat viel mit Tumorpatienten gearbeitet, hat Gesundheitsreisen angeboten nach Namibia.

00:07:11: Und er hat mir erzählt, auf den Reisen ist nie jemand gestorben, aber als wir dann wieder in Deutschland waren, irgendwann eben schon.

00:07:19: Und er hatte dann so ein Ritual, dass er eine kleine Kerze, so wie diese Christbaumkerzen in dieser Größe angezündet hat,

00:07:28: mit einem Foto von dieser Person oder hat er sich mit einem guten Glas Wein hingesetzt

00:07:33: und hat einfach nochmal an die gemeinsame Zeit gedacht, um für sich dann diesen Fall, aber eigentlich ist es so gewesen, den Fall für sich abzuschließen.

00:07:45: Hast du irgendein Ritual, das du praktizierst, wenn jemand verstorben wurde?

00:07:50: Ja, ganz genau.

00:07:52: Das Ritual ist, wenn jemand gestorben ist und er wurde dann wunderschön zurecht gemacht, das habe ich auch schon gemacht,

00:07:59: habe auch schon dabei geholfen.

00:08:02: Und dann verabschiede ich mich von diesen Menschen.

00:08:07: Und in einer Art und Weise, wo ich in viel Glück und eine gute Reise wünsche, da wo er ankommt,

00:08:17: wird ihm ganz viele liebe Freunde oder Familie auch wieder begegnen.

00:08:22: Und das tut gut.

00:08:25: Und in all den Gesichtern, die mittlerweile gestorben sind, war zum überwiegenden Teil eine Zufriedenheit zu sehen.

00:08:38: Und es gibt Menschen, die haben ein wunderschönes, totes Gesicht.

00:08:44: Ja, die haben vorher ganz viele Falten gehabt.

00:08:48: Und dann auf einmal sind die weg.

00:08:54: Und für mich ist es ganz wichtig, sich von Menschen zu verabschieden in meiner eigenen Art und Weise,

00:09:04: wie ich sie eben schon ein bisschen erzählt habe, weil das ist für mich dann auch ein Abschluss.

00:09:11: Jetzt gehst du dann anschließend noch zur Beerdigung.

00:09:15: Es kommt immer darauf an, wie die Zeit ist, der Beerdigung,

00:09:22: ob ich da nicht was anderes habe, aber bei Menschen, die mir absolut wichtig waren in meinem Leben,

00:09:28: die ich begleiten durfte, gehe ich auch zur Beerdigung.

00:09:33: Meine beiden Kinder, Leo ist jetzt 17, Jonathan ist sieben,

00:09:40: die waren beide dabei, als ihre Urgroßväter gestorben sind.

00:09:44: Und haben auch die Leichen gesehen und so was.

00:09:47: Und das ist ja heutzutage etwas, mit dem man ein bisschen anders umgeht als vor ein paar Jahren noch.

00:09:54: Du hast gerade eben im vorgesprächene Situation aus deinem Leben beschrieben.

00:09:59: Hast du viele Kinder, die du dann auch in diesem Bereich miteinbeziehst?

00:10:07: Oder ist das etwas, was eine Vier-Augen-Betreuung ist bei dir, wenn du die Sterbebegleitung machst?

00:10:16: Ich finde, Kinder gehören auch zum Sterben dazu.

00:10:20: Früher hat man es abgekanzelt, aber Kinder können ganz anders mit dem Tod umgehen,

00:10:27: als wie erwachsene Menschen, viel leichter.

00:10:31: Und ja, ich habe Kinder und ich beziehe sie auch damit ein,

00:10:39: wenn in der Familie jemand geht oder stirbt, wenn sie dann vor Ort sind.

00:10:46: Wir reden darüber.

00:10:48: Was war der jüngste Mensch, den du bislang betreut hast?

00:10:53: Der jüngste Mensch, den ich betreut habe, war der Mensch.

00:10:59: Und das war nicht im Hospice.

00:11:02: Ich bin ja wie gesagt auch ausgebildete Menschbegleiter.

00:11:07: Und da gab es in meinem Leben, das war, glaube ich, vor zwei Jahren,

00:11:13: eine junge Frau, die wurde mit 37, hat sie Alzheimer-Demenz bekommen.

00:11:20: Und die Familie hat nach einem Probe-Gesucht, der auch ein bisschen hilft, die Dame zu begleiten.

00:11:32: Und das habe ich dann sehr gerne angenommen.

00:11:37: Aber erst im Vorfeld ist dann eine Kollegin mit mir dorthin gefahren.

00:11:43: Und wir haben uns die Situation angeschaut.

00:11:47: Und dann habe ich gesagt, gibt mir drei Tage Zeit.

00:11:50: Ich überlege mir das, ob ich diese Begleitung mitgehe in ihrem Leben.

00:11:57: Und nach drei Tagen habe ich zugesagt, aus folgendem Grund.

00:12:03: Es hätte ja auch eines meiner Kinder sein können, die also an dieser Krankheit erkrankt wären.

00:12:13: Und da wäre ich vielleicht auch ganz oben, jemanden noch da wäre, der mithilft, den Mensch zu begleiten.

00:12:22: Diese junge Frau habe ich, glaube ich, drei Jahre begleitet und dann ist ich starb mit 42.

00:12:29: Das ist wirklich jung, ja.

00:12:31: Eine Mutter von zwei Kindern, das war schon sehr hart.

00:12:37: Es sind oft eben diese Schicksale auch, die, glaube ich, in der Sterbebegleitung,

00:12:43: wenn du drei Jahre mit jemandem arbeitest, da kriegst du ja sehr viel mit.

00:12:48: Ja, was in dieser Familie passiert, in gutem wem schlechten Fallfälle.

00:12:53: Und dann ist es ja nicht so, als würdest du jetzt im Hospiz mit jemandem arbeiten

00:13:00: und du weißt, dass es vielleicht ein Zeitraum von vier Wochen, das kann man ja ungefähr abschätzen.

00:13:05: Das ist ganz unterschiedlich im Hospiz.

00:13:08: Menschen sind etwas länger da, aber es gibt auch Menschen, die heute zu uns ins Hospiz kommen und brauchen Verstärken.

00:13:17: Klar.

00:13:18: Ja, aber eine ganz persönliche Bekleidung über eine längere Zeit hin, egal ob im Hospiz oder auch in meiner anderen Arbeit,

00:13:31: das ist natürlich etwas ganz anderes.

00:13:33: Du hast jetzt schon ein paar Mal von loslassen besprochen.

00:13:40: Ja.

00:13:41: Was glaubst du, du machtest den, oder ich frage mal anders,

00:13:45: man hat ja immer das Gefühl, wenn jemand so lange kämpft, wie es erstirbt, dass ihn irgendwas hier hält

00:13:55: und dann hört man in Krankenhäusern oft, gehen sie mal einen Kaffee trinken

00:13:59: und wenn man dann den Kaffee trinken geht, dann kann derjenige sich entspannen und verstirbt

00:14:05: und dann kommt der Angehörige zurück, hat zwar einen Kaffee dabei, ist irgendwie auch ein bisschen enttäuscht,

00:14:09: dass er nicht dabei sein kommt oder so.

00:14:11: Dann gibt es Fälle, wo man das Gefühl hat, da wartet jemand noch bis noch mein Familienmitglied, das von weiter hergekommen ist.

00:14:19: Da war, also solche Geschichten hört man ja, also auch immer wieder Teil von Dokumentationen oder Erzählungen.

00:14:28: Was hast du so erlebt, was loslassen leichter macht?

00:14:34: Weil ich auch gehört habe, dass viele Menschen, die im Sterbeprozessin versuchen, wieder in die Embryonalstellung zu kommen

00:14:41: und wenn die Pflegekräfte sie dann ständig auf den Rücken legen, weil sie da besser gewaschen und versorgt werden können,

00:14:46: würde ihnen das Ganze auch erschweren, wie ist so deine Erfahrung?

00:14:49: Meine Erfahrung ist, also es gibt wirklich Menschen, Sven, was du eben gerade gesagt hast, die einfach nicht sterben können,

00:14:57: weil sie auf einen geliebten Menschen warten.

00:15:00: Vielleicht, der im Ausland wohnt, vielleicht ist es die Tochter, vielleicht ist es auch eine Abenteuerverwarnung,

00:15:08: soweit die in Lebtach lang sehr wichtig war und darauf warten sie, bis sie dann ihren Abschluss finden.

00:15:20: Oder es gibt auch viele Menschen, die sich mit irgendwelchen Gedanken quälen

00:15:25: und die sie dann erstens verarbeiten müssen, bis sie dann gehen dürfen.

00:15:32: Also da hast du vollkommen richtig gehört.

00:15:37: Sind das aus deiner Sicht auch kulturelle Unterschiede, wie die Menschen sich verabschieden,

00:15:43: dass vielleicht Menschen gibt, die lieber alleine bleiben möchten?

00:15:48: Ja, also von meiner Überzeugung her ist es so, dass jeder Mensch genau weiß,

00:15:57: mit wem er Kontakt haben möchte im Sterbenprozess.

00:16:05: Und es gibt halt auch viele Menschen, die sagen, aha, jetzt ist er gerade mal die Tür rausgegangen,

00:16:11: ja auf Toilette oder irgendwo hin oder erholt sich gerade ein Kaffee, dann nutze ich die Zeit und sterbe.

00:16:19: Weil dann möchte der Mensch gehen, wenn er alleine ist.

00:16:24: Aber es gibt auch viele, die sagen, sie möchten die Familie dabei haben.

00:16:31: Und meistens passiert es dann auch, dass sie gerade den Menschen dabei haben wollen,

00:16:40: denen sie sich schon immer gewünscht haben.

00:16:43: Es klingt fast so, als wäre es eine Entscheidung, die man treffen kann in dem Moment.

00:16:47: Und gar keine willkürtes Körper, der irgendwann sagt, jetzt ist einfach der Organismus so weit,

00:16:54: dass er nicht mehr kann und man dem ausgeliefert ist,

00:16:58: sondern das hört sich für mich jetzt so an, als wäre irgendwann ein Punkt,

00:17:02: an dem der Mensch für sich beschließt, jetzt sterbe ich.

00:17:07: Ich glaube, dass ein Mensch das also auch spürt, dass er nicht mehr so lange lebt

00:17:19: oder dass er spürt, dass er gehen muss, das habe ich also eben auch schon gesagt.

00:17:30: Und dass er den einen oder anderen ganz gerne dabei hat, davon bin ich überzeugt.

00:17:35: Auch du Sven, wenn du dir Gedanken machst und dir eine ganz bestimmte Person bei deinem Ableben wünscht,

00:17:47: bin ich überzeugt davon, dass er da ist.

00:17:50: Ich habe, wenn es jetzt nicht gerade die Großelden sind oder die Eltern, die dann schon verstorben sind.

00:17:57: Ich glaube tatsächlich, dass Sterben auch gar nichts mit Krankheit zu tun hat,

00:18:04: sondern ich sage immer so, ich möchte gerne an meinem 150. Geburtstag noch meine große Party machen

00:18:12: und mich danach gemütlich in einen Sessel setzen und aufhören zu arten.

00:18:15: Das ist so, wie ich mir das vorstelle.

00:18:17: Und ich denke mir, wenn ich so ein Deal mache mit dem Leben, dass wir uns darauf einigen,

00:18:23: dann muss ich mir auf den Weg dorthin keine Gedanken über Erkrankungen machen,

00:18:26: weil ich weiß, dass das alles wieder, wenn man was kommt, verschwindet.

00:18:30: Und gleichzeitig weiß die Welt, ich werde nicht für immer hier bleiben,

00:18:34: sondern es gibt einen Tag, an dem ich gehe.

00:18:36: Für uns auch.

00:18:37: Und es gibt ja viele, ich sage mal so Meditationsgurus,

00:18:44: denen nachgesagt wird, dass die einen gezielten Zeitpunkt wählen,

00:18:49: der dann tatsächlich zu ihrem Tod führt.

00:18:52: Und zwar nicht durch irgendwelche Gewalteinwirkungen,

00:18:54: sondern tatsächlich, indem Sie Ihren Körper den Atem beenden oder irgendwas anderes.

00:19:03: Hast du kulturübergreifend im Rahmen deiner Ausbildung da auch den Tod und den Umgang mit den Tod in anderen Kulturen kennengelernt?

00:19:13: Teilweise.

00:19:15: Ja, und es gibt halt auch Kulturen, die haben andere Rätuade.

00:19:20: Es gibt Kulturen, da muss der Mensch innerhalb von 48 Stunden, glaube ich, beerdigt werden.

00:19:27: Ja.

00:19:28: Was wir sicherlich auch schon gehört.

00:19:30: Ja.

00:19:31: Und ja klar, gibt es da andere Räkuale, andere Begebenheiten?

00:19:39: Auch der Umgang mit dem Tod, zum Beispiel, war letztes Jahr bei ich mit meinem ältesten Sohn in Ghana.

00:19:44: Und wir sind in ein Dorf gefahren, wo wir ein Trinkwasserbrunnen gebaut haben, der dann eingeweiht werden sollte.

00:19:51: Und Leo kam mit einem T-Shirt auf dem Totenkopf drauf und wir sind dann damit mit dem König des Volkes unterwegs.

00:20:00: Und er hat gleich gesagt, du kannst mit diesem T-Shirt nicht ins In das Dorf gehen,

00:20:03: weil die sonst glauben, dass du den Tod ins Dorf bringst.

00:20:06: In Mexiko gibt es richtige Feiern, wenn man zu einem Jahrestodestag dort ist.

00:20:16: Und in Bulgarien habe ich erlebt, von einem guten Freund, der verstorben ist,

00:20:20: dass ein Jahr nach dem Tod, am Todestag, die Familie an das Grab gegangen ist, dort auch Beigaben gelassen hat.

00:20:28: Und quasi Geschenke, Dinge, die er gerne gegessen hat und so was, die sich dann nach Zitiere holen,

00:20:33: dass man einfach den Verstorbenen so im Leben lässt.

00:20:39: Du hast vorhin auch gemeint, man trifft dann die ganzen lieben Menschen wieder.

00:20:45: Das heißt, du glaubst an eine ganz bestimmte Entwicklung, die nach dem Tod mit der Seele passiert.

00:20:52: Und wie ist das jetzt, wenn du jemanden hast, der sagt, ich bin Naturwissenschaftler, danach war es das.

00:20:59: Oder jemand, der kommt und sagt, ich habe Angst, der wünscht, dass danach was kommt, nicht stimmt.

00:21:10: Ich glaube, das überlasse ich jedem selber.

00:21:14: Es gibt ja Menschen, die haben Tod vor dem Tod.

00:21:20: Und es gibt Menschen, die haben keine Angst mehr.

00:21:25: Es gibt Menschen, die glauben, sie werden wiedergeboren.

00:21:31: Es gibt Menschen, die sagen, das war es dann.

00:21:36: Ich glaube, der Glaube ist damals geblieben.

00:21:41: An was du glaubst, das ist, das erfüllt.

00:21:49: Es gab viele Beichten.

00:21:54: Ich habe einmal erlebt, dass mir jemand kurz vor seinem Tod offenbart hat, dass er ein Leben lang ein Geheimnis hatte.

00:22:02: Und zwar, dass er homosexuell war und er war verheiratet, ein großer Unternehmer.

00:22:06: Und er hat gesagt, es hätte sein komplettes Leben ruiniert, wenn das irgendjemand mitbekommen hätte.

00:22:11: Aber er hat immer Männer eingestellt, die er attraktiv fand.

00:22:15: Und hat eben zur Deckung mit einer Frau zusammengelebt und mit ihr auch alles gemacht, was man eben in einer heterosexuellen Ehe macht.

00:22:26: Aber das war so sein großes Lebensgeheimnis.

00:22:29: Und das hat niemand erfahren aus seiner Familie.

00:22:32: Hast du so Momente der Beichte oder dass man noch irgendwelche Sachen loswerden möchte, die einem auf der Seele liegen erlebt?

00:22:43: Ja, habe ich.

00:22:46: Und in dem Moment, wo ein Mensch mir das also ansrettaut hat, war er wesentlich freier.

00:22:56: Es war draußen.

00:22:58: Und du warst kein Familiemitglied?

00:23:01: Das heißt, dir konnte er was sagen?

00:23:03: Ich habe ja auch einige Glieren bei der Hypnosis und so weiter, die mir einiges ansrettaut.

00:23:11: Und da gibt es auch irgendwelche Geheimnisse manchmal.

00:23:16: Und wenn die ausgesprochen sind, dann geht es ja schon wesentlich besser.

00:23:19: Das würde dir aus der Seele schnie, seiner Familie oder seinem besten Freund oder was irgendwie erzählen.

00:23:25: Das sind einfach Sachen, die dann in dem Moment ausgesprochen werden.

00:23:32: Und der Mensch sich dann wesentlich besser fühlt.

00:23:37: Gut, das ist ja dann im Rahmen der Therapie. Man macht ja keine Therapie, um Dinge zu verschweigen,

00:23:42: sondern um eben auch mal über Dinge zu sprechen, über die man sonst nicht sprechen würde.

00:23:47: Ich finde es interessant, dass jemand kurz vorm Tod dann noch irgendwie den Wunsch hat, was zu klären oder nochmal.

00:23:56: Weil er vielleicht der Annahme ist, wenn es ausgesprochen ist, dass es gut ist.

00:24:04: Ist ja auch oft so.

00:24:06: Ja, dass er seinen Frieden finden.

00:24:09: Ja?

00:24:12: Kommen wir mal zur Hypnose in diesem Bereich.

00:24:16: Denn das, was wir ja jetzt besprochen haben, ist Sterbehilfe, wie viele Menschen Sterbehilfe eben anbieten.

00:24:24: Die in meiner Hypnosearbeit war der bislang anspruchsvollste Wunschmal von einem schwer kranken Krebspatienten, der mich gebeten hat,

00:24:36: eine Hypnose aufzunehmen, mit dem Ziel, ihn sterben zu lassen.

00:24:43: Ich habe ihm den Wunsch erfüllt, weil im Nachhinein froh, dass er nicht in dieser Hypnose verstorben ist.

00:24:51: Die Hypnose hat ihm gut getan, um loszulassen und viele andere Sachen zu machen.

00:24:57: Eine Kollegin von mir hat mit ihrer Oma gearbeitet, die 99 war.

00:25:03: Da gab es eine interessante Geschichte.

00:25:05: Du kennst wahrscheinlich die Metapher von dem weisen alten Mann, den man besucht.

00:25:09: Das hat sie mit ihrer Oma gemacht.

00:25:11: Und dann meint sie, die Oma während der Hypnose, nur es fällt mir ein bisschen schwer,

00:25:14: mit meinen 99 Jahren mir einen deutlich älteren Mann vorzustellen.

00:25:19: Da ist in der Hypnose zum Beispiel rausgekommen, dass die Oma so gerne noch so viele Sachen gemacht hätte.

00:25:27: Und ihre Enkeltochter, die wie gesagt Hypnose-Therapotin war, hat dann gesagt,

00:25:31: Oma, sag mir, was du machen wolltest und ich mache das dann für dich.

00:25:36: Und dann haben sie eine Liste geschrieben und dann ist sie gegangen.

00:25:41: Also das sind so zwei Bereiche, in denen jetzt Hypnose in meiner Arbeit mal aufgetaucht ist,

00:25:48: in Bereich Sterbebegleitung.

00:25:50: Wie verwendest du die Hypnose?

00:25:54: Das war jetzt jemand, der nach Hypnose gefragt hat.

00:26:01: Wenn das jemand machen will, würde ich das genauso oder in einer Art, ähnlichen Art und Weise auch machen.

00:26:08: Aber ich benutze, wenn ich merke, ein Mensch möchte, dass ich ihn begleiten.

00:26:14: Ich benutze die Hypnose-Sprachmuster, die er nicht kennt.

00:26:20: Und arbeite mit ihm auch nun über Wahl.

00:26:25: Und ich habe gerade letztes Jahr jemand aus der Familie, der es zugelassen hat, in der Sterbephase,

00:26:41: dass ich ihn hypnotisiert habe.

00:26:45: Und nach dieser Hypnose durfte er gehen.

00:26:48: Und das war für mich ein unwahrscheinlich wunderbares Geschenk.

00:26:56: Und ich habe nonverwahlbar gearbeitet mit ihm, seiner Tochter, saß neben Tram.

00:27:07: Und das war ein wunderbares Erlebnis auch für mich, dass der Mensch das angenommen hatte, auch auf dem Weg dahin zum Sterben zu gehen.

00:27:24: Und es gibt sehr viele Menschen, die mich in der Sterbebegleitung annehmen, die mich akzeptieren.

00:27:36: Und dann kann es sein, dass es morgen so weit ist oder auch vielleicht in zwei, drei Monaten.

00:27:46: Das ist also unterschiedlich, bis wir dann gehen dürfen.

00:27:50: In welcher Regelmäßigkeit siehst du dann die Menschen?

00:27:54: Bei mir ist es also so, ich gehe einmal in der Woche ins Hospiz.

00:28:01: Wenn ich jemand habe, den ich begleite, weiß ich einfach, passt.

00:28:10: Bin ich für den Tag und Nacht erreichbar.

00:28:17: Wie regelt sie dann deine Familienleben?

00:28:20: Also, deine Familie weißt, dass du das machst.

00:28:24: Und wenn das jetzt, ich sag mal, eine größere Gruppe von Menschen ist, die du begleitest,

00:28:30: dann kann das sein, dass du relativ oft weg bist.

00:28:36: Du meinst, dass es mehr Menschen sind, die ich begleite?

00:28:40: Ja, das ist einfach deine Familie.

00:28:42: Und das Gefühl hat, dass die Menschen, die du begleitest, den Tod, in dem Moment wichtiger sind als die eigenen Familie.

00:28:50: Das ist ja oft bei Therapeuten eine große Gefahr.

00:28:54: Gerade wenn es im Familienleben nicht ganz so entspannt und kuschelig ist,

00:28:59: wenn man da natürlich auch Probleme und Aufgaben und Herausforderungen diskutiert.

00:29:03: Und in der Therapie, da hat man im besten Fall jemanden, der einfach bedankbar ist

00:29:08: und egal, was man tut, toll findet.

00:29:11: Wie gehst du damit um?

00:29:13: Dadurch, dass es das ja schon eine Zeit lang mache, ist das also für uns hier kein Thema mehr.

00:29:19: Meine Frau akzeptiert das.

00:29:23: Meine Kinder sind auch schon aus dem Haus.

00:29:26: Ja, ja.

00:29:29: Ja, für mich ist das schönste Sache der Welt.

00:29:33: Wenn ich einen Menschen oder in dieser Art und Weise helfen darf

00:29:38: bei meiner Art und Weise, wie gesagt, das Slogan von mir ist mir wichtig.

00:29:45: Und dazu stehe ich.

00:29:49: Du hast noch einen zweiten Slogan.

00:29:52: "Never give up".

00:29:54: "Never give up".

00:29:56: Ja, genau. Es geht niemals aus.

00:29:59: Du hast mir auch sehr wichtig.

00:30:01: Du hast vorhin erzählt, dass du als behinderter Mensch oder ein Handicapter Mensch auf die Welt gekommen bist.

00:30:08: Deine rechte Seite ist gelehmt.

00:30:13: Spaß ist gelehmt seit Geburt.

00:30:15: Trotzdem läuft es im Marathon.

00:30:18: Und du machst Fallschirmsprünge und du machst Skydiving.

00:30:23: Also wenn man auf deiner Website guckt, dann sieht man da jemanden, wo man denkt, okay.

00:30:30: Was macht der alte Mann da für aufregende Abenteuer?

00:30:40: Und ich möchte das in dem Alter auch noch machen.

00:30:45: Es ist eine Sache, die meiste...

00:30:51: Ich frag dich ganz offen, wie alt bist du heute?

00:30:54: Ich bin mal 70 Jahre alt.

00:30:57: Mein Vater ist jetzt auch 72.

00:31:00: Der würde sowas nicht mehr machen.

00:31:03: Die wenigsten 70-Jährigen, die ich kenne, laufen Marathon, springen aus dem Flugzeug und gehen nach Virenheim,

00:31:13: um da mal gleich ein bisschen Werbung zu machen und zum Skydiving.

00:31:19: Und jetzt ist es ja aber so, selbst wenn man fit in Sinne von körperlich ohne Handicap mit 70 sowas nicht macht,

00:31:27: ist es ja umso erstaunlicher oder umso beeindruckender, wenn du das machst.

00:31:34: Ist das etwas, was du dir irgendwann gesagt hast, und jetzt erst recht?

00:31:41: Oder bist du ein gläubiger Mensch und sagst, ich habe mich nicht gefragt, warum der Herrgott mich so oft die Welt hat kommen lassen,

00:31:49: sondern ich weiß, dass er eine Aufgabe für mich hat und die habe ich jetzt gefunden,

00:31:54: weil man ja erst leben muss und seine Lebensaufgabe zu finden.

00:31:59: Was motiviert dich? Was treibt dich an zu solchen Dingen?

00:32:02: Du kannst es ja auch eigentlich entspannter angehen lassen.

00:32:09: Ja gut gesagt.

00:32:11: Also bei mir ist es so, ich sage immer, wenn mich irgendjemand fragt,

00:32:15: wie kommst du damit zu Elstuhl oder wie auch immer, mit der ganzen Behinderung, die du hast,

00:32:21: und das sage ich, der liebe Gott hat sich von was dabei gedacht.

00:32:25: Also mich auf die Welt hat kommen lassen, das war bestimmt irgendwo ein Urlaub oder irgendwie auch immer.

00:32:33: Und mit der Weile sage ich, es ist gut so, wie ich bin.

00:32:38: Ich habe also so, ich sage als junger Mann oder als Kind schon, bin ich gehänselt worden,

00:32:46: ich bin gequält worden in der Schule und habe erst mal eine Elbogen bekommen mit 45,

00:32:55: durch eine ungute Situation.

00:32:59: Und ja, ich glaube so, dass es so die innere Triebfeder bei mir, die einfach sagt,

00:33:11: das will ich einfach mir selber beweisen, dass ich das kann.

00:33:18: Und ich bin ein Mensch, der da erst anfängt mit irgendwelchen unangenehmen oder angenehmen Sachen, wo andere sagen, hier Schluss.

00:33:34: Ich kenne keine Nähe und Distanz in meiner ganzen Arbeit.

00:33:41: Ich hatte eine Situation, wo ich etwas erlebt habe mit einem lieben Menschen und da die Familie gesagt,

00:33:51: ich kann dich verstehen, wenn du jetzt aussteigst.

00:33:57: Dann habe ich gesagt, genau das ist es, ich steig nicht aus.

00:34:02: Jetzt erst recht.

00:34:05: Und zu meinem Marathon, ich bin also 6 Marathons gelaufen in meinem Leben, X, halb Marathons und so weiter,

00:34:18: da bin ich dazugekommen, ich habe einen sehr engen Freund, der also in jungen Jahren schon nicht Marathon gelaufen ist,

00:34:28: aber der schon da gejoggt ist und der hat gesagt, probier es doch einfach mal.

00:34:38: Und dann fing ich an mit 30, das zu trainieren und irgendwann hat es dann funktioniert.

00:34:49: Wenn man mich auf der Laufstrecke gesehen hat, bin ich wie ein Sterb, der war angelauchen, weil ich bin gehumpelt, das ist meine Behinderung.

00:35:00: Aber dann ging es immer wieder weiter, von halb Marathon zu vollen Marathons.

00:35:08: Mein erstes Marathon habe ich 2004 erlebt in Berlin, da bin ich extra nach Berlin.

00:35:16: Weil ich mir nämlich gesagt hatte, nicht in Mainz, wenn ich da irgendwo weit genug wieder so viel stehen bleibe,

00:35:32: kennen mich alle, das muss nicht sein.

00:35:37: Du hättest dich höchstens den höchsten Schnellkopf aufziehen können, also jetzt verkleidet.

00:35:43: Aber dann bin ich nach Berlin, ich wollte eigentlich auch mit diesem engen Freund zusammenlaufen.

00:35:49: Der hat aber dann 14.000 vorher gesagt, ich kann es, ich habe aber beim Knie.

00:35:54: Aber er hat mich dann begleitet, meine Frau war auch dabei, meine Frau hat uns gut gekocht, er war als Coach dabei.

00:36:02: Und dann bin ich mein Erster in Berlin gelaufen und bei Kilometer 36 kam dann ein Einbruch,

00:36:09: meine Wadenboden hat und alles Mögliche.

00:36:13: Und rechts und links die Massagen liegen, ein Mädel hübscher wie ein andere.

00:36:24: Ganz komisch.

00:36:25: Ganz komisch.

00:36:26: Und werden auch von Kilometer zu Kilometer immer hübscher.

00:36:29: Und nicht mehr.

00:36:30: Nicht mehr zu stärker werden.

00:36:33: Und dann habe ich gesagt, was machst du hier?

00:36:39: Ich habe wirklich viel Schmerzen gehabt in Beinen und so weiter.

00:36:42: Und dann habe ich gesagt, Barbara, wenn du dich da drauf begibst, dann bleibst du liegen, lässt dich schön,

00:36:48: weil sie eben stehst nicht mehr auf.

00:36:51: Und dann kam der Slobend, den sehr viele kennen, "quäl dich du Sau".

00:36:57: Und der fiel mir dann ein und habe gesagt, das ist es, "quäl dich du Sau".

00:37:02: Und dann fing ich an mit in der Wallaufe und habe das Ziel erreicht.

00:37:08: Und das war es dann.

00:37:11: Hast du vorher durch deine Beeinträchtigung Schmerzerfahrung gehabt?

00:37:17: Also kennst du schmerzen, chronische Schmerzen durch deine Behinderung?

00:37:22: Ja, ich kenne seelische Schmerzen.

00:37:26: Ja, die mir zugefügt wurden.

00:37:29: Und ich sah ja nicht immer so nett aus, wie ich jetzt aussehe.

00:37:33: Auch wenn ich einen langen Ball habe oder wie auch immer.

00:37:36: Ich bin früher gehummeld.

00:37:39: Ich habe früher Einsprachfehler gehabt.

00:37:45: Und es war nicht immer so lustig.

00:37:48: Aber dass du dann mit Selbsthypnose damit auch schon gearbeitet hast

00:37:53: und dann mit einer Kompensation Strategie.

00:37:56: Das ist jetzt auch leichter gefallen ist, bei Marathon zu sagen,

00:37:59: dass es nichts, was mich umbringen wird dieser Schmerz.

00:38:02: Das ist einfach nur der Körper, der sagt, hör auf.

00:38:06: Du willst es doch auch.

00:38:09: Wir müssen hier keinem was beweisen, reine Kopfsache.

00:38:13: Und deswegen kann ich weiter machen, weil ich solche Formen von Schmerzen kenne.

00:38:19: Diese Marathonschmerzen am Körper waren antrische.

00:38:23: Aber ich glaube, du hast es eben schon richtig gesagt,

00:38:28: dass ich immer wieder geprügelt worden bin als Kind,

00:38:33: oder mir Schmerzen zugefügt wurde.

00:38:36: Habe ich etwas gelernt fürs Leben,

00:38:43: dass ich da anknüpfen kann, jetzt gerade bei Marathon,

00:38:49: wo ich gesagt habe, nein, jetzt erst recht.

00:38:53: Da musst du durch.

00:38:57: Auch beim Fallschirm springen, da habe ich gedacht,

00:39:01: irgendwann musst du das machen, auch wenn du noch so eine große Angst hast.

00:39:08: Aber dann bin ich in die Selbsthypnose rein.

00:39:12: Und das hat absolut funktioniert.

00:39:16: Ich musste da unten aus dem kleinen Flugzeug, wo ich drin gesessen habe,

00:39:20: und das war jetzt für eine Maschine, weiß ich nicht.

00:39:25: Da heißt es, jetzt springen und ich trink als dein Kaffee und springen.

00:39:34: Und da hatte ich aber auch dann nochmal Bedenken bei mir,

00:39:38: aber da habe ich gesagt, Babe, das muss so sein,

00:39:42: dass mich oben vielleicht irgendwie nicht mehr bewegen konnte,

00:39:46: aufgrund meiner Behinderung oder so.

00:39:48: Ich habe gesagt, das gibt es nicht.

00:39:50: Das wird jetzt gemacht.

00:39:52: War ja auch ein Tandemsprung, das heißt der Hintermann,

00:39:54: der schiebt dich nur falls auch raus.

00:39:56: Ja, das hat er zwar nicht gemacht, also in dem Fall ja, stimmt.

00:40:00: Aber ich würde es jederzeit wieder machen,

00:40:03: weil das ist so eine Erfragung, die hat mir wahrscheinlich viel gegeben.

00:40:11: Jetzt arbeitest du in der Störlbegleitung mit dem Enten,

00:40:15: aber auch mit Menschen, die eine Behinderung haben.

00:40:19: Weil du da einfach auch authentisch sein kannst.

00:40:22: Ich meine, wenn jetzt jemand vor dir sitzt und zu sehr in,

00:40:27: ich sage mal, in einem Jammernfeld, hast du im Grunde jedes Recht zu sagen,

00:40:35: auf zu jammern und in dein Leben in die Hand oder übernimmt die Verantwortung

00:40:40: oder was auch immer, wenn du sowas überhaupt sagen würdest.

00:40:45: Aber das Recht stünde dir eher zu, weil du bewiesen hast,

00:40:51: wie es ist, 45 Jahre zu überleben mit einer solchen Behinderung

00:40:56: und den ganzen Peinigungen, die dir wiederfahren sind

00:41:00: und dass du dann am Ende doch den Blick zur Sonne gefunden hast.

00:41:05: Hast du den Eindruck, dass du gerade aufgrund dessen auch eine höhere Akzeptanz hast bei den Menschen?

00:41:12: Ich sage mir einfach so, ich stange mal an, meine Mutter hat schon ziemlich früh mal gesagt,

00:41:18: boh, du hast da enthelfen wo andere keine haben.

00:41:26: Ich hatte es nie verstanden.

00:41:28: Jetzt erst in den letzten Jahren habe ich erkannt, was ich gemeint habe.

00:41:35: Ich gehe da in die Behindertenarbeit, jetzt ganz speziell,

00:41:39: ich als behinderte Mensch wird ganz anders gesagt,

00:41:44: ich habe mit den behinderten Menschen akzeptiert,

00:41:48: mit denen ich zusammenarbeiten darf oder sein darf,

00:41:52: dich begleiten darf, weil ich bin einer von ihnen.

00:41:56: Ein echter sogar.

00:41:58: Ein echter, ja, gell?

00:42:01: Und das ist etwas ganz Tolles, weil ich werde wesentlich schneller angenommen

00:42:08: als an den Gesundheit der Mensch.

00:42:12: Ja, und ich weiß halt auch ganz anders mit diesen Menschen umzugehen.

00:42:17: Da möchte ich kurz nachfragen, du hast gerade gesagt,

00:42:20: du wirst anders angenommen als ein gesunder Mensch,

00:42:22: findest du dich dann als krank wegen der Behinderung?

00:42:26: Ich finde mich in dieser Situation als gleichwertiger Mensch von Menschen mit Beeinträchtigung.

00:42:38: Hast du den Eindruck, dass Menschen mit Behinderung oder auch speziell du sich als krank empfinden?

00:42:45: Nein, aber die akzeptieren mich.

00:42:47: Ja, genau.

00:42:48: Okay, krank nicht, aber die akzeptieren mich.

00:42:51: Guck mal, der hält seine Hand auch so krumm, oder tut manchmal seinen Bein hinten nachziehen,

00:42:59: oder wie auch immer, weil jeder sieht es anders.

00:43:02: Das ist nämlich oft etwas, was ich so höre,

00:43:04: wenn ich mich mit Menschen unterhalte, den Handicap habe.

00:43:07: Ich habe auch gerade Patienten, der da auch betroffen ist, auch mal sagt,

00:43:12: ja, die Gesunden machen das halt anders.

00:43:15: Und dann denke ich mir, das Gegenteil von Gesund ist ja krank.

00:43:19: Empfinde man das, was ist dann das Gegenteil von Handicap,

00:43:22: ist halt einfach anders.

00:43:24: Anders, ja.

00:43:25: Also es ist weder normal, normal ist keiner von uns.

00:43:28: Manche haben halt sichtbare Handicaps, andere unsichtbare Handicaps.

00:43:33: Und was ich meine, diese ganzen Menschen, die dich in den ersten Jahren deines Lebens

00:43:38: gequält, gehänselt und geärgert haben, die haben ja auch ein Handicap gehabt.

00:43:42: Im psychischen Fall.

00:43:44: Ja, ich meine, was muss in einem Menschen vorgehen, wenn man quasi ein,

00:43:51: sein fehlendes Selbstbewusstsein oder sein Selbstwert dadurch kompensiert,

00:43:57: dass man andere niedermacht.

00:43:59: Und von daher gibt es ja so gesehen, dass normale gar nicht.

00:44:04: Schonmals, wenn vollkommen richtig, aber ich sage immer,

00:44:09: ich trage meine Behinderung offen drum.

00:44:12: Ja, wenn ich kenne, das sieht das, wenn ich länger kenne,

00:44:16: sieht es nicht mehr.

00:44:18: Ja, auch interessant.

00:44:20: Ja, sehr interessant.

00:44:22: Und wenn du mir jetzt so gegenüber sitzt und siehst mich,

00:44:26: dass ich eine Behinderung habe, habe ich gesagt, schau mal Sven,

00:44:30: wenn du jetzt das Hand öffnest, hast du vielleicht fünf oder sechs Namen,

00:44:36: die du verdeckst, oder wie du das vor Augen gesagt hast,

00:44:41: es gibt ja auch geistige Namen.

00:44:44: Menschen, die mit ihrem Leben nicht zurechtkommen.

00:44:47: Die Wunder war aussehen, wo du es nicht siehst.

00:44:52: Ich trage es offen rum.

00:44:55: Aber ich bin mittlerweile mit mir im Reinen.

00:44:59: Ja, wenn du mich vielleicht das vor 20 Jahren gefragt hast,

00:45:03: "Ewas hast du da?", hätte ich mich rumgestreht und hätte gesagt,

00:45:08: "Bitte will ich nichts mehr zu tun haben."

00:45:11: Ja, da war ich also persönlich gekränkt.

00:45:15: Heute sage ich, es ist alles in Ordnung, so wie es ist.

00:45:19: Der liebe Gott hat sich schon was dabei gedacht,

00:45:24: also er schuf mich.

00:45:27: Und wer mich so nicht nimmt, in meiner ganzen speziellen Art und Weise,

00:45:34: der geht einen anderen Weg.

00:45:37: Bist du ein gläubiger und religiöser Mensch?

00:45:40: Ich bin ein sehr gläubiger und religiöser Mensch.

00:45:44: Und hast du aber keine Institution mehr haben.

00:45:48: Ja, also ein gottisfüchtiger Kirchengegner.

00:45:53: Da gibt es viele.

00:45:56: Aber, hat das dir das Weihduckinstitution?

00:46:00: Ja, aber weil du das gerade gesagt hast,

00:46:03: ich sehe sehr häufig beim Menschen, die am Lebensende sind,

00:46:11: ein Bild von der Mutter dastehen.

00:46:18: Am Starbebett oder im Zinner.

00:46:23: In erster Linie die Mutter und dann kommen die anderen.

00:46:28: Nicht immer, aber sehr häufig.

00:46:31: Weil sie dann doch der Mama doch wieder am nächsten sind.

00:46:39: Hat dir dein Glaube geholfen, dass du sagen willst,

00:46:46: dass du es leichter machst.

00:46:48: Es gibt ja keine Beweise, man kann ja nur glauben, aber macht es das leichter?

00:46:53: Ja, auf alle Fälle.

00:46:56: Ich glaube an die höhere Macht.

00:47:00: Der einen in den Salern, der andere in seine Frau zu Hause.

00:47:05: Die höhere Macht.

00:47:08: Ja, 80% aller Männer.

00:47:12: Das ist so.

00:47:14: Oder an den Herrgott oder wie auch immer.

00:47:18: Ich glaube daran,

00:47:22: und viele Menschen, die ihr Leben da noch nicht mehr geglaubt haben,

00:47:29: an irgendjemand,

00:47:32: wenn sie am Ende des Lebens sind, dann glauben sie wieder.

00:47:37: Das habe ich von Soldaten gehört.

00:47:41: Am Ende, glaubst du, fängst du an der Front immer wieder einzubeten.

00:47:45: Ja.

00:47:47: Wenn du an die höhere Macht glaubst, glaubst du, es gibt auch die andere Seite,

00:47:51: die dunkle Seite, die dich immer wieder herausfordert?

00:47:56: Du meinst die sogenannte Höhe raus?

00:47:59: Oder wie willst du sie benennen?

00:48:02: Einfach das Dämonische in den Menschen.

00:48:05: Und wie versucht es, Dinge zu tun, die an Schaden, das Leben erschweren?

00:48:12: Es gibt Menschen mit Einträgung, Depressionen,

00:48:18: wenn du das meinst, die einfach glauben,

00:48:24: dass wenn sie sterben, dass sie irgendwo sehen muss,

00:48:29: in ich gefällt, glaube ich.

00:48:33: Ich glaube auch an die Dämonen.

00:48:37: Die gibt es auch.

00:48:40: Aber ich glaube mittlerweile, dass alles zu lösen ist.

00:48:47: Wir kennen das ja, wenn es eine Tür schließt,

00:48:50: schließt es sich, eröffnet sich eine andere.

00:48:54: Daran glaube ich.

00:48:57: Das ist so deine Zukunft.

00:49:02: Du bist jetzt 70, du hast die ersten 45 Jahre,

00:49:06: ich sag mal bis zum Alter von 50, da hat man normalerweise so einen Plan,

00:49:10: was man im Leben möchte, Beruf, Karriere, Familie und so was.

00:49:14: Von 50 bis 80 sind nochmal 30 Jahre.

00:49:18: Also von 20 bis 50 sind so die Hauptjahre,

00:49:21: wenn man jetzt erwachsen hat, so sein Leben gestaltet.

00:49:24: Von 50 bis 80 sind nochmal 30 Jahre, die man heute Tage relativ entspannt.

00:49:30: Du hast 20 Jahre davon schon erfolgreich und gut gemeistert.

00:49:36: Was sind so deine nächsten Ziele?

00:49:40: Du siehst für mich nicht aus wie jemand, der sagt,

00:49:42: "Oh, so wie ich jetzt lebe, so mache ich die nächsten 30 Jahre weiter",

00:49:46: sondern ich glaube, da ist noch so eine kleine Löffelliste.

00:49:51: Mein größter Wunsch, wenn ich mit Lotto gewinnen würde,

00:49:59: würde ich eine moderne Art und Nr. bauen.

00:50:05: Und alle Menschen, die wir dürften, sind zugegeben,

00:50:10: da bräuchte ich auch deine Hilfe,

00:50:12: und das kann ich nicht alleine einstellen.

00:50:15: Das ist so ein großer Traum, ein Wunschgedanke oder wie auch immer.

00:50:21: Ja, ich möchte vielen Menschen die Hilfe anbieten,

00:50:31: die sie benötigen, wieder richtig Fuß zu fassen,

00:50:36: aufgehebeln und Boden zu stehen.

00:50:40: Menschen helfen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

00:50:46: Natürlich möchte ich auch einen Urlaub, ganz klar.

00:50:53: Aber für mich ist es ganz wichtig, dass es dir Mensch gut wird.

00:51:00: Ich habe mal zwei Jahre lang im Klos, immer wieder eine Woche oder auch zehn Tage,

00:51:08: und das hat mich auch viel weitergebracht.

00:51:14: Da geht es über alle Ketten zu lang.

00:51:18: Einfach nur für mich zu sein, Handy abzugeben, kein Fernseher in mich zu gehen, zu schweigen.

00:51:29: Das macht auch was für eine Menschen.

00:51:32: Gerade diese Ruhe des Geistes, die wir heute im Alter kaum noch haben.

00:51:40: Ich sage, und dazu stehe ich, habe ich das schon anfangs gesagt,

00:51:53: es ist ein Geschenk für mich jetzt in meinem Alter,

00:51:58: noch das alles zu machen, was ich mache.

00:52:02: Für mich ist es keine Arbeit, für mich ist es einfach.

00:52:08: Es tut mir gut, und irgendjemand hat mal gesagt,

00:52:13: erinnert es auf eine Berufung, die du hast.

00:52:20: Und für mich ist es ein wertvoller Schatz.

00:52:24: Wenn ich dich so erlebe in dem Gespräch, das wir haben, habe ich den Eindruck,

00:52:29: du brauchst keine Archinöa, du bist die Archinöa für die Menschen.

00:52:34: Danke.

00:52:36: Henna, ich würde dir gerne das Freund von hypnotischer Gesprächsführung gesprochen.

00:52:43: Ich schenke für gewöhnlich den Interviewpartner als Dankeschön eines meiner Hypnose Bücher.

00:52:48: Als Hättersgewusst habe ich das Buch "Die Kunst der hypnotischen Kommunikation" mitgebracht.

00:52:56: Das würde ich dir gerne schenken.

00:52:59: Vielen Dank für das Interview und diese interessanten Einblicke in deine Arbeit

00:53:13: und auch in dein Leben und in diese persönlichen Erzählungen.

00:53:17: Und du hast als Interviewpartner das letzte Wort.

00:53:21: Wir müssen noch sagen, wo man dich findet.

00:53:24: Vor lauter Entspannung kommen wir auch fast über den wichtigsten, aber auch wichtigen Wort.

00:53:34: Danke.

00:53:36: Man findet mich auch alle Fälle im Internet oder auch über meine Website,

00:53:44: www.henna-hypnosod.com.

00:53:51: Da kann man mal reinschauen, das sind Telefonnummern oder mir auch immer.

00:53:58: Wer mich finden will, findet mich.

00:54:01: Da sieht man dich auch beim Fallschirm springen und bei einem.

00:54:04: Hallo.

00:54:05: Und es soll noch nicht das letzte gewesen sein.

00:54:08: Genau, wir verlinken das auf jeden Fall, deine Domain in der Podcastbeschreibung.

00:54:14: Ja, dann vielen Dank.

00:54:17: Aber jetzt hast du das letzte Wort.

00:54:20: Ja, also ich würde mich freuen, wenn einige Menschen den Weg zu mir finden,

00:54:32: mich kontaktieren und mit mir zusammen einen Weg gehen wollen, der sie wieder ans Licht führt.

00:54:45: [Pause]

Über diesen Podcast

Dieser Podcast soll dich zum Nachdenken inspirieren. Gemeinsam greifen wir verschiedene Themen auf und denken darüber nach, reflektieren, sprechen mit interessanten Menschen und haben einfach eine gute Zeit.

Lass dich einfach mal darauf ein und schau, was in deinem Kopf passiert.

von und mit Sven Frank

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